- 18/08/2023
Ein optimaler Reifendruck bei PKW und Wohnmobil ist essentiell für Fahrkomfort und Fahrsicherheit. Vor allem bei Wohnmobilen können bereits kleinere Druckveränderungen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen. Reifendruck-Kontrollsysteme informieren den Fahrer rechtzeitig – wir zeigen Ihnen, was Sie dabei beachten sollten.
Reifendruckkontrollsysteme, kurz RDKS, prüfen fortlaufend den Druck und warnen den Fahrer entsprechend. Unumgänglich, da Änderungen im Reifendruck schnell verheerende Folgen haben und zu verlängerten Bremswegen und einer zum Teil stark verschlechterten Manövrierfähigkeit führen. Das kann besonders in Kurven und bei Nässe gefährlich werden. Hinzu kommt, dass bei schlechtem Luftdruck auch der Spritverbrauch steigt.
RDKS sind seit 2014 standardmäßig bei Minicampern wie dem Ford Nugget vorgeschrieben. Bei Fahrzeugen über 2,5 t sind sie allerdings noch nicht gesetzlich verpflichtend und dementsprechend nicht serienmäßig verbaut. Größere oder ältere Wohnmobile sind also auf eine Nachrüstung angewiesen. In der Regel stellt das kein Problem dar und ist auch kostentechnisch auf einem moderaten Niveau.
Indirekte und direkte RDKS
Serienmäßig integrierte RDKS sind meist sogenannte indirekte Reifendruckkontrollsysteme. Sie prüfen über die ABS- und ESP-Sensoren eines Fahrzeugs die Drehzahl und den Abrollumfang der Räder und können bei Veränderung der Werte einen Druckverlust interpretieren. Der Vorteil dieser Systeme ist, dass sie beim Einbau durch den Hersteller keinen größeren Aufwand bedeuten. Nachteil ist hingegen, dass sie nicht immer die genauen Werte ausgeben und Druckverluste erst relativ spät ausgeben. Dennoch wird der Fahrer innerhalb der kritischen Wertspanne gewarnt und kann entsprechend reagieren.
Genauere Werte geben direkte Reifendruckkontrollsysteme aus. Hierbei werden Sensoren direkt am Reifen integriert, die kontinuierlich Luftdruck und Temperatur messen. Sie arbeiten deutlich genauer und können dadurch schleichende Prozesse schneller erkennen. Die Geräte sind allerdings teurer, die Installation umfangreicher und der Reifenwechsel mit mehr Aufwand verbunden.
Nachrüstung für das eigene Wohnmobil
Die Integration eines direkten RDKS ist meist relativ unkompliziert – aber auch hier kommt es natürlich auf die Art des Systems an. Bei vielen direkten Reifendruckkontrollsytemen werden die dazugehörigen Messsensoren einfach direkt auf die Reifenventile aufgeschraubt – sozusagen als Ersatz für die Ventilkappen. Voraussetzung ist, dass es sich bei den vorhandenen Ventilen um kurze Metallventile handelt. Andernfalls kann es zu einem schnellen Verschleiß der Ventile kommen.
Eine weitere Variante sind RDKS, bei denen die Sensoren direkt als Ventilersatz im Reifen des PKWs oder Wohnmobils integriert werden. Diese Form ist deutlich aufwendiger und mitunter durch eine Werkstatt durchzuführen, aber dafür sicherer und zuverlässiger, da die Sensoren besser vor äußeren Einflüssen geschützt sind.
Generell ist bei direkten RDKS immer von mehr Aufwand beim Reifenwechsel auszugehen. Lassen Sie den Reifenwechsel in der Werkstatt durchführen, sollten sie den Mechaniker entsprechend über das Vorhandensein eines direkte Reifendruckprüfsystems informieren, da dieser die Sensoren am Fahrzeug bei einem neuen Radsatz erneut anlernen muss.